Ehemaliges Schloss der Freiherren von Wallbrunn - Schlossgasse 9

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Die wohl im 14. Jh. erbaute Burg (an ihrer Stelle heute der Südflügel) wurde mehrfach umgebaut bzw. ausgebaut. Bereits 1493 soll Kuno von Wallbrunn zu Partenheim größere Besitzrechte im Dorf erworben haben. In der zweiten Hälfte des 16. Jh. nahm Hans Reinhard 1. von Wallbrunn hier ständigen Wohnsitz, unter ihm wurde der Umbau zum Schloss begonnen, im frühen 17. Jh. vollendet. Das Schloss blieb bis ins zweite Drittel des 19. Jh. in Familienbesitz, 1834 von Karl von Wallbrunn an den Kaufmann Georg Dael veräußert, der bereits im Jahr darauf an drei Familien verkaufte. Die dabei getroffene Realteilung wurde bis heute beibehalten. Vierflügelanlage, um einen leicht trapezförmigen Hof gruppiert, nach Brand 1689 unter Verwendung alten Mauerwerks des 16./ frühen 17. Jh. nach Mitte des 18. Jh. erneuert. Dreigeschossiger Sandsteinbau aus Kleinquadermauerwerk (heute nur noch z. T. verputzt) unter flachem Mansardwalmdach. Ältester Teil der in den Westflügel integrierte, mit leichter Rundung aus der ungegliederten Fassade hervortretende Turm mit Bogenfries als obersten Abschluss, zur Außenseite zwei kleine Rechteckfenster im obersten Geschoss bzw. im Fries, zum Innenhof eine (vermauerte) Schlüssellochscharte, zweite Hälfte 14. Jh. Südflügel mit hohen gekuppelten Fenstern, in der Südseite mit Renaissancegewänden, erste Hälfte 17. Jh. Der zeitgleiche Nordflügel analog gegliedert. Der Westflügel zur Straßenseite weitgehend ungegliedert, in der Hofseite zweiachsig, im massiven Erdgeschoss gekehltes Renaissanceportal, bezeichnet 1609, die beiden Obergeschosse sowie das hofseitige Obergeschoss des Südflügels in Fachwerk, zweite Hälfte 18. Jh. Die Hauptschauseite, der Ostflügel, 1760 erneuert: zwei Achsen tiefe elfachsige Fassade mit leicht hervortretendem, fünfachsigem Mittelrisalit, horizontale Gliederung durch Quadersockel und Stockwerkgesimse, vertikale Gliederung durch gequaderte Lisenen. Hohe Rechteckfenster, im Erdgeschoss mit Keilstein. Portal über zweiarmiger (erneuerter) Freitreppe.

Innen: Im Turm Sandstein-Spindeltreppe, wohl zweite Hälfte 14. Jh. Der Westflügel dient als Haupttreppenhaus, die Stufen im Erdgeschoss aus Sandstein. Im Südflügel Fachwerkbinnenwände, Türen, Bandwerk- bzw. geometrische Stuckdecken, liegender Dachstuhl mit Längsunterzug, 18. Jh., Tapeten und Schablonenmalerei, gegen 1900. Ostflügel: Dielenböden, Stuckdecken, florale Malereien in den Fensterlaibungen, liegender Dachstuhl, 18. Jh., Reste von Schablonenmalerei, gegen 1900. Nordflügel: im Erdgeschoss polygonale hölzerne Stützpfeiler, im Obergeschoss Bandelwerk-Stuckdecke. Liegender Dachstuhl, 18. Jh. Eine barocke Tür mit Beschlägen des 18. Jh., der Glaseinsatz um 1900. Im Flur Fliesenboden mit schwarz-weißem Sternmuster, Podesttreppe mit geschnitzten Docken, Reste von Schablonenmalerei, 19. Jh. Im Nordwesten ehemaliger Ökonomiebau mit Bruchsteinerd- und Fachwerkobergeschoss unter biberschwanzgedecktem Satteldach, 19. Jh., die Südmauer mit Spolie, bezeichnet 1589, dazwischen Wappenkartusche (verwittert). Nach Osten anschließend Bruchstein-Scheune unter biberschwanzgedecktem Satteldach, 19. Jh.

Die große Vierflügelanlage mit repräsentativer Ostfront beherrscht zusammen mit der Kirche das Ortsbild.

Quelle: Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz Kreis Alzey-Worms 20.4

Das Gebäudeschild wurden gefördert vom Verkehrsverein der Verbandsgemeinde Wörrstadt Herzliches Rheinhessen e.V.

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